Rosenheim im Dritten Reich https://www.stadtarchiv.de/stadtgeschichte/rosenheim-im-3-reich/ https://www.stadtarchiv.de/stadtgeschichte/rosenheim-im-3-reich/aufloesung-gewerkschaften-und-arbeitervereine/ Sturm Gewerkschaftshaus - 2.5.1933 10 Uhr - Haus der freien Gewerkschaften Rosenheims Salinstraße 17 - Besetzung - Vernichtung von Akten - Beschlagnahmung von Mitgliederlisten - Übernahme der Geschäftsleitung der freien Gewerkschaften in Rosenheim durch Kreisleitung der NSBO - Beibehaltung der Gewerkschaftsfunktionäre - Anbringung der Hakenkreuzfahne - Gewerkschaftshaus - Örtliche Filialen von Einzelgewerkschaften o Deutscher Baugewerksbund o Deutscher Metallarbeiter-Verband o Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands o Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands o Arbeiter-Sport- und Kulturkartell o Freie Turnerschaft e.V. o Sports-Kartell Rosenheim - Besitzer: Josef Archatz o Lokomotivführer o Vorsitzer des Metallarbeiterverbandes 01.05.1933 in Rosenheim - Stadt mit Hakenkreuzfahnen und -wimpeln, Girlanden und Blumen geschmückt - Festzeichen (was das) schnell ausverkauft - 9 bis 10 Uhr Kundgebungen auf Max-Josefs-Platz, im Saal des Hotels Deutscher Kaiser und im Hofbräuhaus o Übertragung der Rundfunkrede Goebbels  Ursprünglich für 11 Uhr geplant, dann Vorverlegung um Zeitüberschneidung mit kirchlichen Messen ab 09.30 zu erzwingen - Demonstration am Nachmittag o Verpflichtende Teilnahme der Belegschaften aller Rosenheimer Betriebe  Stärkste Gruppe: Klepperwerke (400 Teilnehmer) - Amnestie zum „Feiertag der nationalen Arbeit“ o Entlassung von 2000 Schutzhäftlingen in Bayern  In Rosenheim: 10 SPD und KPD-Anhänger aus Amtsgerichtsgefängnis, u.a.: • Leonhard Lang (1. Vorsitzender der SPD-Ortsgruppe Rosenheim) o Erneute Schutzhaft 03.07.1933 bis 18.12.1933 im KZ Dachau • Franz Klugherz (1. Vorsitzender des Kraft- und Radfahrerbundes „Solidarität“) • Beide: Inhaftierung am 15.03.1933 wegen „Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ 12.03.1933 Durchsuchung der Pernlohner Keller am Roßacker 14 sowie des Gewerkschaftsgebäudes (Aktion gegen SPD) - Suche nach Waffen, Uniformen sowie sonstigen Gegenständen von Reichsbanner (paramilitärischer Verband der SPD) und Eiserner Front (Bündnis verschiedener SPD-naher, der Weimarer Republik treuer Organisationen) - Durchsuchung durch Schutzmannschaft und SA-Männer unter Leitung von Sonderkommissar Dr. Erich Holper - Ergebnisse Pernlohner Keller: o Räder und sonstige Gegenstände des Radfahrerbundes „Solidarität“ o 70 rote Fahnen mit Logo der Eisernen Front (drei schwarze Pfeile untereinander von rechts oben nach links unten, auf rotem Grund) o Rotes Transparent mit Aufschrift „Proletarier aller Länder“ o Keine Waffen - Ergebnisse Gewerkschaftshaus: o 2 Seitengewehre davon 1 defekt o 12 „kommunistische Broschüren“ o 10 Anstecker mit Logo der Eisernen Front Durchsuchung bei Anton Surauer (Kassier des Reichsbanners) 14.03.1933 - Durchsuchung durch Schutzpolizisten und SA-Männer - Ergebnisse: o 200 Prospekte o 22 Satzungen o 5 Broschüren des nationalen Freidenkerverbandes o 1 Mappe mit Referentenmaterial o 25 Anstecker mit Logo der Eisernen Front Reichsweite Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsaktion 04.04.1933 - Nach Verbot „marxistischer Vereine“ am 29.03.1933 - Sonderkommissar für Auflösung und Beschlagnahmung der Vereine: SA-Obersturmführer Holper - Aktionen gegen Arbeiter Kraft- und Radfahrerbund „Solidarität“: o Beschlagnahmung der Fahrräder durch zwei Schutzpolizisten und zwei SA-Männer im Pernlohner Keller o Durchsuchungen der Wohnungen von Franz Klugherz (1. Vorsitzender, zeitgleich in Schutzhaft) und Kassier Sebastian Kofer  Beschlagnahmung von Mitgliederverzeichnis und Büromaterial - Auflösung des Arbeiterliederkranzes o Beschlagnahmung von Noten und Bildern sowie 80 RM in bar im Vereinslokal Sterngarten - Dursuchung der Freien Turnerschaft e.V. o Beschlagnahmung von Büromaterial und 3,93 RM Bargeld - Auflösung des Freien Bildungskartells (getragen von den freien Gewerkschaften) o 1. Vorsitzender Waldemar von Knoeringen flüchtig o Beschlagnahmung der umfangreichen Bibliothek (1070 Bände) im Rückgebäude der Münchnerstraße 40 durch Kriminalkommissar Putz sowie 2 SA-Männern und Polizeihauptwachmeister Baumann - Auflösung der Naturfreunde (1. Vorsitzender Albert Euthum, Vereinslokal im Alten Bräuhaus, Touristenverein) o Beschlagnahmung von 1205 RM Bargeld sowie verschiedener Gegenstände o Streit um Breitenberghütte  Beanspruchung durch SA, HJ, DÖAV  Juni 1935 erhält Nachrichtenabteilung der Reichswehr die Hütte  Rückforderung von 400 RM vom Staat durch Hans Geistaller und Ludwig Höllmüller, die diese Summe als Darlehen für den Bau der Hütte gegeben hatten • Abweisung im Mai 1935 wegen „offenbarer Beabsichtigung einer Förderung marxistischer Bestrebungen“ • Forderung von 948 RM im Juni 1935 durch Höllmüller o 400 RM Darlehen o 286 RM Lebensmittel und Waren o 88 RM Privateigentum (Gramola und Platten) o 147 RM Spesen • Endgültige Absage 1.3.1940 wegen „marxistischer Bestrebungen“ Höllmüllers, Zitat: o Der Beschwerdeführer war längere Zeit Mitglied der SPD und einige Jahre sogar Vorsitzender der Ortsgruppe Rosenheim der SPD. Weshalb er aus der Partei ausgetreten ist, ist nicht feststellbar. Er hat aber später noch mit der SPD sympathisiert, wenn er auch im politischen Kampf öffentlich nicht mehr hervorgetreten ist. Als Eigentümer des Cafe Klösterl in Rosenheim hat er sich dem Pächter des Cafes, dem Kaufmann Heiss gegenüber, der, ohne daß der Beschwerdeführer dies wußte, Mitglied der NSDAP war, in der Pachtzeit vom Februar 1932 bis zum 1. April 1933 ablehnend über die NSDAP geäußert und auch aus diesem Grunde Ende 1932 das Pachtverhältnis dem Heiss aufgekündigt.  Bis Januar 1933 verkehrten die SPDler in diesem Café, vermutlicher Grund für Unterstellung „marxistische Bestrebungen“ - Durchsuchungen bei Organisationen der KPD o Dort wurde „überhaupt nichts vorgefunden“ o Seit 1931 bestand in Rosenheim und Umgebung der „Kampfbund gegen den Faschismus“ Durchsuchung bei Johann Gandorfer (1. Vorsitzender der Rosenheimer SPD) und Andreas Schmaus (Kassier der Rosenheimer SPD) gut 1 Monat vor SPD-Verbot - Suche nach SPD-Vermögen - Keine Funde, Gandorfer und Schmaus geben an, dass dieses bereits Mitte März nach München gebracht worden sein soll - Beide führen weiter an, sie wären schon seit längerer Zeit keine SPD-Mitglieder mehr bzw. nicht mehr in ihren Ämtern aktiv; des Weiteren würde überhaupt keine Rosenheimer SPD-Vorstandschaft mehr bestehen Durchsuchung bei Baronin von Knoeringen (Mutter des SPD-Führers Waldemar von Knoeringen) in Aisingerwies, März 1933 - Durchsuchung auf Ersuchen von SA-Sturmführer Fritz Walter - Beschlagnahmung von 2 Kisten mit Büchern des Bildungskartells 18.03.1933 Durchsuchung bei Paul Neureuther (Bücherwart des Freien Bildungskartells) - Beschlagnahmung von 29 Büchern der sozialistischen Jugendbücherei sowie 1,80 RM-Bargeld Durchsuchung beim Arbeiter-Samariterbund am 10.06.1933 - Beschlagnahmung von Büromaterial, Verbandsmaterial sowie einer Trage Allgemeine Daten - 22.06.1933 Verbot der SPD - 04.04.1933 Auflösung von Vereinen, die den Gewerkschaften, der SPD oder KPD nahestanden => reichsweite Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsaktion - 02.05.1933 Besetzung von Gewerkschaftshäusern im gesamten Reich o Beschlagnahmung von Gewerkschaftsvermögen o 50 Spitzenfunktionäre in Schutzhaft o Reichsweite Leitung der „Gleichschaltung der Gewerkschaften“: „Aktionsausschuß zum Schutz der deutschen Arbeit“ unter Robert Ley  Begründung durch Ley in Rundfunkrede: Gewerkschaften verträten nicht mehr die Interessen des deutschen Arbeiters, sondern seien von Bolschewismus und Korruption durchzogen o Ziel: Freie Gewerkschaften, christliche Gewerkschaften zunächst nicht betroffen, da mit freiwilliger Mitarbeit an NSBO gerechnet wurde  Aber: 1936 Verbot des Reichsverbandes der katholischen Arbeitervereine o Ziel: Inkorporation der Gewerkschaften als gleichgeschaltete Stütze des faschistischen Staates, vorgaukeln von Gewerkschaftskontinuität aufgrund von Beibehalten der unteren Gewerkschaftsfunktionäre gegenüber den Arbeitern - 10.04.1933 Erklärung des 1. Mai zum „Feiertag der nationalen Arbeit“ mit Lohnfortzahlung o 1. Mai nicht mehr von linken Organisationen bestimmt, hauptsächlich christliche Gewerkschaften nehmen an Maifeierlichkeiten teil o ADGB ruft teilweise zur Teilnahme auf, trotzdem nehmen nur wenige organisierte Arbeiter an Maifeierlichkeiten teil - 29.03.1933 Verbot „marxistischer Vereine“ Deutsche Arbeitsfront (DAF) - Einheitsgewerkschaft, ab Ende 1933 direkt der NSDAP unterstellt - Nachfolgeorganisation der NSBO - Beibehaltung der vor 1933 erkämpften Sozialleistungen - Abschaffung jeder demokratischer innergewerkschaftlicher Mitbestimmung - Zwangsmitgliedschaft jeden Arbeiters - Realmitgliedschaft von 90% aller Arbeiter (1939: 30 Millionen) - Verfügung über beschlagnahmtes Gewerkschaftsvermögen - Mitgliedsbeiträge: 1,5% des Lohns - => damit eine der finanziell stärksten NS-Organisationen

Bürgertum und Nationalsozialismus in Rosenheim - Studien zur Politischen Tradition Erste Verhaftungswelle (S. 241-244) - 28.02.1933 „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat“ (Anlass Reichstagsbrand) o Aussetzung von Grundrechten wie Freiheit der Person, Meinungsfreiheit, Vereins- und Versammlungsfreiheit o Legitimation für Verhaftung politischer Gegner o Einführung der „Schutzhaft“ - 10.03.1933 erste Verhaftungswelle gegen Mitglieder von KPD und Reichsbanner in Bayern o Zitat Adolf Wagner, Polizeibeauftragter im Innenministerium  Aufforderung, alle „kommunistischen Funktionäre“ und Reichsbannerführer in Schutzhaft zu nehmen  Durchsuchungen nach Waffen  Anbringung von Hakenkreuzfahnen an allen öffentlichen Gebäuden  Polizeidoppelposten sind mit einem SA- oder SS-Mann zu besetzen und durch die Polizei zu bewaffnen o Kommando bei Verhaftungs- und Durchsuchungsaktionen in Rosenheim: SA-Sonderkommissar Holper und bewaffnete „Hilfspolizisten“ o Reguläre Polizeikräfte nur als Statisten zur Wahrung des Anscheins legitimer Staatsgewalt o Verhaftung von Kommunistenführer Josef Vogl in Schloßberg o Verhaftung von Reichsbannerführer Furtner, Sozialdemokrat Josef Sebald, Gewerkschaftssekretär Josef Waldinger, sowie fünf weiterer Kommunisten in Rosenheim o Hunderte Leute demonstrieren in Kolbermoor nach Verhaftung 10 Angehöriger der KPD  Amtsgerichtsgefängnis in Bad Aibling überfüllt, Gefangene werden entweder nach Rosenheim verlegt oder freigelassen - 15.03.1933 Verhaftung von Leonhard Lang (Vorsitzender SPD Rosenheim) und Franz Klugherz - Mitte März 1933 30 politische Schutzhäftlinge im Rosenheimer Amtsgerichtsgefängnis - 28.03.1933 Verhaftung von KPD-Mitglied Ludwig Kopp in dessen Wohnung in der Sanierung, Fahndung nach früherem KPD-Stadtrat Josef Straßer, dem aber die Flucht in die Sowjetunion gelang - Zu Straßer o Kämpfte von Januar 1937 bis August 1938 in Spanien bei den internationalen Brigaden o 1939/40 in Frankreich interniert o Bis Kriegsende im französischen Widerstand aktiv - Verhaftung von Josef Waldinger (Redakteur des früheren Mitteilungsblattes des ADGB) o Nach seiner Verhaftung wird im „Rosenheimer Anzeiger“ eine erzwungene „Erklärung“ abgedruckt, in der er sich „ohne jeglichen Zwang“ für seine früheren Artikel entschuldigen musste, da er versucht habe, „verschiedene Personen und deren politische Richtung in unschöner Weise herabzusetzen“ - 12.03.1933 Durchsuchung des sozialdemokratischen Gewerkschaftshauses in der Salinstraße durch einen SA-Trupp unter Führung von Sonderkommissar Holper o Anbringen einer Hakenkreuzfahne o Beschlagnahmung von  12 kommunistischer Broschüren,  10 Anstecker mit Logo der Eisernen Front,  2 Seitengewehre o Im Anschluss Durchsuchung des Pernlohnerkellers (bisheriges Standquartier der republikanischen Schutzorganisationen des Reichsbanners und der Eisernen Front) durch die SA mit vier Beamten der Schutzmannschaft  Beschlagnahmung von • Den Geräten des Radfahrerbundes „Solidarität“, • 70 roten Fahnen der Eisernen Front, • 1 rotes Transparent mit der Aufschrift „Proletarier aller Länder“ - 14.03.1933 Durchsuchung der Wohnung von Anton Surauer (Kassierer des Reichsbanners) o Beschlagnahmung von  Umfangreichen Schriftguts des nationalen Freidenkerverbandes sowie  25 Ansteckern der Eisernen Front - Bargeld und Vermögen der betroffenen Organisationen wurden der Staatskasse zugeführt, um „das Reichstagsgebäude wiederherzustellen“ o In Rosenheim aber nichts Erhebliches gefunden bis auf die wertlosen Fahnen und Broschüren - 15.03.1933 Durchsuchung der Bibliothek des Freien Bildungskartells im Rückgebäude der Münchnerstraße 40 durch Hauptwachtmeister Baumann mit drei SS-Männern o Gesuchte Jugendliteratur zusammen mit dem Großteil der anderen Bücher aber bereits fortgeschafft (am 18.03.1933 bei Paul Neureuther gefunden) [Liste Fußnote 101 S. 243] o Leonhard Lang wurde der Bücherkatalog abgenommen, weil er sich in Schutzhaft befand (der ist jetzt im Stadtarchiv) - Hausdurchsuchung im Haus der Baronin von Knoeringen, der Mutter des SPD-Funktionärs Waldemar von Knoeringen in der Aisingerwies weil wachsame Nachbarn beobachtet hatten, dass Mitglieder des Freien Bildungskartells dorthin zwei Kisten mit Büchern gebracht hatten und dies umgehend der SA gemeldet; auf Ersuchen des Rosenheimer SA-Sturmführers Fritz Walter fand die statt, dabei wurden die Bücher beschlagnahmt - 21.04.1933 große Verhaftungsaktion in Hofleiten, Schloßberg und Ziegelberg, zu der die gesamte Rosenheimer Polizei und Gendarmerie aufgeboten wurde o 11 Kommunisten verhaftet o Kein belastendes Material gefunden - Herbst 1934: Rosenheimer KPD gelingt es, einen Kreis von Abnehmern und Verteilern illegaler Literatur in Rosenheim zu organisieren, der bis Ende 1935 aktiv sein konnte - Sammlung von Spenden für Schutzhäftlinge lief bis Anfang 1938 - Polizei kann wegen Verhaftung eines Gruppenmitglieds den früheren Abnehmerkreis der illegalen „Neuen Zeitung“ ermitteln - Anfang 1938 werden 34 Personen aus Rosenheim und Umgebung festgenommen, 19 werden im Juni 1939 zu Strafen zwischen 6 Monaten Gefängnis und 4 Jahren Zuchthaus verurteilt Hilfspolizei in Rosenheim - Zunächst 11 Mann - Verteilungsschlüssel: o 20% Stahlhelm o 30% SS o 50% SA - 27.03.1933 weitere Regelung zur Hilfspolizei durch Wagner: o 800 Mann im Regierungsbezirk Oberbayern  670 SA-Männer  130 Mitglieder des Stahlhelms o Bezirk Rosenheim:  110 SA-Männer  20 Stahlhelm o Einberufung durch örtlichen Führer der Hilfspolizeikräfte o Bezahlung 2 RM / Tag aus staatlichen Hilfspolizeifonds o Verstärkung der allgemeinen Schutz- und Sicherheitspolizei o Führung durch Stabschef Röhm (SA-Chef), aber Befehlszentrale bei Wagner im Innenministerium o SS als politische Hilfspolizei unter Oberbefehl Himmlers Auflösung der Arbeitervereine und Verbot der SPD (S. 244-251) Arbeitervereine (S. 244-246) - 29.03.1933 Verbot „marxistischer Organisationen“ durch Adolf Wagner o Beginn 2. Welle der Zerschlagung der Arbeiterorganisationen - 04.04.1933 Auflösung des Arbeiterliederkranzes durch die Schutzleute Putz und Bumann sowie 2 SA-Männer o Beschlagnahmung von Noten, Bildern, und der Kasse mit 80 RM im Vereinslokal „Sterngarten“ o Erzwungene Bestätigung des Endes des Vereines durch die erzwungene Unterschrift des zweiten Vorsitzenden Ludwig Winkler - 04.04.1933 Beschlagnahmung von Fahrrädern und Büromaterial des Radfahrerbundes „Solidarität“ bei Kassier Sebastian Kofler und im Pernlohnerkeller o Zudem Durchsuchung der Wohnung von Franz Klugherz (1. Vorsitzender, in Schutzhaft)  Beschlagnahmung von Büromaterial, privaten Arbeitszeugnissen und eines Notizbuches o Die vier Doppel- und vier Einräder der „Solidarität“ gingen im September 1934 an den Radfahrerverein „Windhorst“ - 04.04.1933 nachmittags Beschlagnahmung der restlichen Bücherei des Freien Bildungskartells sowie der Kasse mit 1,80 RM o Quittierung durch Bibliothekar Johann Forster (Waldemar von Knoeringen, der 1. Vorsitzende, war bereits mit seinem alten Freund Josef Sebald nach Wörgl in Tirol geflüchtet)  Dessen Verlobte (also die vom Waldemar) Julia Astner wurde am 20.07.1933 an dessen Stelle in Schutzhaft genommen • Freilassung Anfang August, aber weiter polizeiliche Überwachung • Ende September Flucht zu Waldemar nach Wörgl  1943 Beschlagnahmung von Haus- und Grundbesitz der Familie Knoeringen in der Aisingerwies - 07.06.1933 Überbringung der 1058 Bücher des Freien Bildungskartells ins städtische Lagerhaus o Januar 1935 Überbringung in Stadtbücherei o Oktober 1936 Abgabe nach Berlin zur Deutschen Arbeitsfront - 05.04.1933 Auflösung der „Freien Turnerschaft“ o Beschlagnahmung sämtlicher Akten, der Mitgliederkartei sowie von 3,92 RM vom 1. Vorsitzenden Heinrich Lochner o Streichung der städtischen Zuschüsse von 300 RM sowie von 2 Hypotheken von zusammen 5240 RM zum 1. Mai 1933 o 30.11.1933 Aufgrund von Schulden in Höhe von 20000 RM Einzug der Grundstücke zugunsten des Landes Bayern - 05.04.1933 Verbot der Rosenheimer Sanitätskolonne gegenüber dem 1. Vorsitzenden des Arbeiter-Samariterbundes Josef Bacher o 10.06.1933 Beschlagnahmung des Inventars für die SA o Überführung zum Deutschen Roten Kreuz zum 1.8.1933 - 04.04.1933 Auflösung der Naturfreunde o Ausführlicher Text zum Streit um Breitenberghütte S. 246-247 Gewerkschaften (S. 247-248) - Gewerkschaften distanzieren sich von SPD - Lösen Eiserne Front auf - Bekunden 20.03.1933 Loyalität zu Hitler - Wollen im neuen Staat soziale Aufgaben übernehmen und am berufsständischen Aufbau der Wirtschaft mitarbeiten - Begrüßung der Schaffung des neuen gesetzlichen „Feiertags der nationalen Arbeit“ am 1. Mai - 1.5.1933 Amnestie für 2000 Schutzhäftlinge in Bayern, in Rosenheim 10 KPD- und SPD-Mitglieder, u. a. der SPD-Vorsitzende Leonhard Lang und Franz Klugherz vom Radfahrerbund „Solidarität“ - 1.5.1933 o 9 Uhr Kundgebung Max-Josefs-Platz o Übertragung der Rundfunkrede Goebbels im Hofbräusaal und im Hotel Deutscher Kaiser o Nachmittags geschlossener Aufmarsch der Belegschaften der Betriebe  Erstmals auch Teilnahme der christlichen Gewerkschaften, da die Feierlichkeiten nicht von linksgerichteten Kräften ausgingen  Auch Empfehlung zur Teilnahme durch ADGB - 2.5.1933 10 Uhr morgens Besetzung des Hauses der freien Gewerkschaften in der Salinstraße 17 durch SA o Beschlagnahmung von Mitgliederlisten o Anbringen der Hakenkreuzfahne o Beibehaltung der Gewerkschaftsfunktionäre, aber unter Führung der NSBO-Kreisleitung o 10.05.1933 Gründung der Deutschen Arbeitsfront DAF als nationale Nachfolgeorganisation der Gewerkschaften, Führung durch Robert Ley Auflösung der SPD - 11.05.1933 Hausdurchsuchung bei Johann Gandorfer (SPD-Vorsitzender) und Andreas Schmaus (Kassier) o Suche nach Parteiunterlagen und dem Vermögen o Vorauseilend, da die SPD erst am 22.06.1933 verboten wurde und das Vermögen erst dann beschlagnahmt wurde o Durchsuchung durch Kriminalkommissar Johann Putz im Auftrag des Stadtrats, hinter dem als Befehlsgeber SA-Sonderkommissar Holper stand o Es wurde nichts gefunden o Beide gaben an, dass alle Unterlagen bereits Mitte März 1933 nach München gebracht wurden, in der Kasse seien nur zwei bis drei Mark gewesen und über ein Bankkonto oder Sachwerte hätte die Ortsgruppe nie verfügt; außerdem wären sie schon seit längerer Zeit keine SPD-Mitglieder mehr - Selbstauflösung der Arbeiterwohlfahrt bereits Anfang April 1933 - Hatten alle kein Geld, also auch keins für Himmler Sozialdemokraten in „Schutzhaft“ - Verbringung früherer Rosenheimer Sozialdemokraten nach Verbot der SPD ins KZ Dachau (Details siehe Fließtext) am 03.07.1933 (in Schutzhaft ab 29.06.1933) - Im Fließtext auch detaillierte Informationen zu Josef Sebald und andere SPD Mitglieder Ja also ey ich hab kein bock mehr mehr details sind im text